Die Zeit benimmt sich nicht immer so, wie wir das wollen. Wir sind inzwischen so alt, dass wir Dinge schon haben kommen und gehen sehen. Aber noch lange nicht so alt, dass wir die Begründung der Zeitmaschine Internet schon selbst erlebt hätten. Langsam gehen wir Tag um Tag voran, und wenn wir uns umdrehen, sind schon 15 Jahre vergangen. Berlin 05. Das große Festival für Jugend und Politik.

Vorträge, Workshops, Musik, Communities. Von CCC über Wikipedia bis Dol2Day. Politik und Gesellschaft. Analoges und Digitales. Mitmachen und Selbermachen. Was ist davon weiter gegangen?

Wer damals 15 war, ist heute 30. Wer damals 30 war ist heute 45. Und wer damals 65 war, ist heute 80. Was für eine große Bedeutung hatte damals die Jahreszahl 2020. wenn schon keine fliegenden Autos, dann ein vereintes Europa, Roboter, die uns die Arbeit machen, Kreativität in den unendlichen Cyperraum verlängert. Und Austausch mit Menschen in aller Welt. Wir hatten ja nix. Außer Foren, Skype und jemand fing an, Videos ins Internet zu stellen. Naja, und StudiVZ. Aber Wikipedia, CCC-Kongresse und die Bücher der Bundeszentrale.

Manchmal sind Murmeltiertage, Murmeltierjahre ermüdend. Wenn wir immer wieder neu erzählen, warum Open wichtig ist. Warum auch die Infrastruktur mit gebaut werden muss, nicht nur das nächste fancy Oberflächenprojekt. Warum man auch denen zuhören sollte, die nicht mit dem Megafon in der ersten Reihe stehen. Dass es vor Postits auch schon Metaplanwände voller Zettel gab.
Dann konzentrieren wir uns am besten daran, was wir schon gesehen und erlebt haben. Und was gut war. Open Data Days. Der Newthinking Store. Barcamps. Haufenweise Konzerte.

Freuen uns drüber, was es heute gibt. Code-for Gruppen. GitHub. Und sogar Microsoft hat für MS365 viel aus der Open Source Welt übernommen. Na gut, und GitHub. Und Skype. Die Welt hat sich trotzdem immer weiter gedreht. Und vieles wurde besser.

Es war nie so einfach wie heute, sich weltweit mit den richtigen Leuten zu verbinden. Gemeinsam zu lernen. Gemeinsam Wissen zu teilen. Und trotz #stayathome das Gute live im Wohnzimmer zu haben.

Nutzen wir die Möglichkeiten unserer Zeit, um 2035 festzustellen, dass der kurze Stillstand der Welt zu einer Explosion neuer kreativer Formen von Leben, Arbeiten und Gesellschaft gestalten geführt hat. Weil wir offen blieben und gemeinsam weiter gingen.

(Um mal https://medium.com/@sebaso/als-wäre-es-gestern-gewesen-f43e5d79d4cc auszuprobieren, dort zuerst hingepackt.)

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re:publica 15 - FINDING EUROPE

Und wieder ist es soweit: Nächste Woche findet die re:publica statt. Und wieder Vorfreude.

Am Mittwochabend, 20 Uhr gibt es dazu eine re:publica-Ausgabe der quelltextlesung. Stage 9. 20-21 Uhr.

Und immer noch schreibe ich hier wenig. Aber dafür wie vor einem Jahr versprochen regelmäßiger in Bild-Form: flickr.com/photos/sebaso/


 

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Open Radarschirm

Juni 21st, 2010

http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Averse

Vielleicht finde ich (zB mit tumblr) noch eine bequemere Lösung dafür, aber ab heute werde ich hier auch ab und an Dinge reinwerfen, die auf meinem Radarschirm auftauchen.

http://www.guardian.co.uk/technology/2010/jun/20/internet-everything-need-to-know – Sehr ausführlicher Text, warum das Netz mehr ist als Websites und Apps und an welchen Stellen gerade unsere Gesellschaft positiv durchgeschüttelt wird, auch wenn es noch nicht alle wahrhaben wollen. Wird u.a. auch Thema von a&b Revolutionen am 14.7.2010 im Studio 70 sein.

http://vasistas.wordpress.com/2010/06/18/open-data-berlin-vs-paris/ – Gute Gegenüberstellung der Open Data Ansätze von Paris und Berlin. Daraus wird hoffentlich was für Berlin. Ich hab da auch noch eine Idee mit dem Open Data Network in der Pipeline.

http://jaycousins.wordpress.com/2010/06/04/chaordination-and-the-emergence-of-the-collective-will/ – Jay Cousins sollte man eh viel öfter lesen. Einer der klügsten Köpfe zu DIY und neuen Formen der Kollaborativen Arbeitstechniken. Auch wenn er zu Recht immer darauf hinweist, dass man Geschichten über kollektives arbeiten nicht an Einzelpersonen aufhängen soll.

http://sethgodin.typepad.com/seths_blog/2010/06/goodbye-to-the-office.html Seth Godin über das Ende des Büros, ich hab ihm schon geschrieben, dass der „someplace“ als „coworking space“ schon erfunden wurde. 😉 (Und war beeindruckt, dass er sofort antwortete. Ich werde mir ein Beispiel daran nehmen…)

http://www.willowgarage.com/blog – Skynet is near, aber in einer utopischen Version. Schon länger auf dem Radar, weil ein ganz spannender Open Source Robot Operation System Ansatz verfolgt wird. Und aus einem internen sideproject der Telepräsenz Roboter Texai entstanden ist, den ich auch sehr gern hätte.

http://www.youtube.com/user/theRSAorg – Gut illustrierte Vorträge von der Royal Society for the encouragement of Arts, Manufactures and Commerce (RSA) zur Verfügung gestellt. U.a. Dan Pink über die Frage, was uns motiviert.

http://www.flobbymedia.de/jobs – Sehr nettes, neue Arbeit taugliches Bewerbungsformular bei den Münchnern von Flobbymedia, die BTW auch coworking anbieten.

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Am 28. und 29. Mai findet von Linn Quante organisiert ein Symposium – Walking Conference – Open Space – Installation zur Frage „Wie möchtest Du in Zukunft leben und arbeiten?“ statt. Ich werde mit einem Workshop zu Arbeitsformen der Zukunft machen auch dabei sein.

Mehr Infos: platform3.de/programm/28-05-2010/kreativortungen

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„Jean Luc“ ist ein dreitägiger, offener und transparenter Think-Tank vom 8. bis 10. Januar 2010 im HAU 1 in Berlin. Er schließt thematisch an das atoms&bits Festival 2009 an.

Die Erde ist gut 4,5 Milliarden Jahre alt, der Homo sapiens trat vor 200.000 Jahren auf den Plan, Sprache, Musik und andere universale Kulturtechniken haben sich vor 50.000 Jahren entwickelt. Elektrisches Licht nutzen wir seit 130 Jahren, das erste Auto fuhr vor 123 Jahren, der erste erfolgreiche Flug mit einem Motorflugzeug fand vor 106 Jahren statt. Der erste Webbrowser ist gerade 18 Jahre alt, Google wurde vor kurzem elf und der Aufstieg von Web 2.0 mit Diensten wie Myspace, Facebook und Twitter begann vor gut fünf Jahren. Das erste iPhone kam vor zwei Jahren auf den Markt und Google Wave, in dem dieses Programm entsteht, gibt es seit 6 Monaten.

Arbeit und Leben verändern sich rapide. Das erste Mal in der Geschichte der Menschheit wird eine global vernetzte und partizipative Gesellschaft möglich. Welche Auswirkungen hat all das auf unser Leben, auf unsere Formen zu arbeiten, zu lernen, zu lieben, zu konsumieren, zu produzieren, sich politisch zu agieren, auf Kunst und Kultur? Wie wollen wir diese Entwicklung gestalten?

Öffentliches Programm:

  • am Freitag Abend „Auge und Ohr – The Evolution Will Not Be Televised“ (Kurzfilmscreenings und Diskussion),
  • Samstag Abend (Revue) und
  • Sonntag Nachmittag (Kaffeetabletalk).

>> Zum Think-Tank (Society Brainwalk, Fr-So) bitte anmelden.

Eine Veranstaltung von atoms & bits. Kuratiert von Martina Pickhardt, Martin Schmidt und Sebastian Sooth.

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