Als Nachtrag zum Thema „Netzsperren“ hier der Hinweis auf die Petition dagegen: 

Wir fordern, daß der Deutsche Bundestag die Änderung des Telemediengesetzes nach dem Gesetzentwurf des Bundeskabinetts vom 22.4.09 ablehnt. Wir halten das geplante Vorgehen, Internetseiten vom BKA indizieren & von den Providern sperren zu lassen, für undurchsichtig & unkontrollierbar, da die „Sperrlisten“ weder einsehbar sind noch genau festgelegt ist, nach welchen Kriterien Webseiten auf die Liste gesetzt werden. Wir sehen darin eine Gefährdung des Grundrechtes auf Informationsfreiheit.

Jetzt mitzeichnen auf: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860

Update 6.5.09:  Innerhalb von 48 Stunden haben über 30.000 Menschen die Petition mitgezeichnet. Das ist in der Form bisher einmalig. Bis 16.6. kann man noch mitzeichnen. Und wenn bis zum 24.5. 50.000 Mitzeichner erreicht werden, dann gibt es „wird über sie im Regelfall im Petitionsausschuss öffentlich beraten. Der Petent wird zu dieser Beratung eingeladen und erhält Rederecht„. 

Was normalerweise der Fortgang von Petitionen ist, erklärt MdB Axel Berg am Beispiel der Grundeinkommenspetition.

1 comment

Es gehen merkwürdige Dinge vor da draußen. Kaum beachtet von Medien und Öffentlichkeit wird in einem atemberaubenden Tempo von der aktuellen Bundesregierung die Installation von Internetsperren bei deutschen Zugangsanbietern zum Netz vorangetrieben. So eben konnte man auf Phönix im Livestream die Übertragung der Pressekonferenz zu Verabschiedung des Gesetzentwurfs sehen – bei der von der Leyen (CDU) und Zypris (SPD) achselzuckend u.a. erklären, man habe sich nunmal für eine Einschränkung des freien Zugangs zum Netz entschieden, nach „gründlicher Abwägung“.

Als kleinen Einblick, was da eigentlich gerade passiert empfehle ich den Besuch folgender Seiten:

Bei Spreeblick gibt es heute einen Online-Demo dazu. Hier kann man mitmachen: >>> spreeblick.com/protest-gegen-internetsperren/

Bei Netzpolitik kann wird der sehr gute und sehr ausführliche Text der ct zusammengefasst, in dem die die Argumente für Internetzensur widerlegt werden: >>> netzpolitik.org/2009/ct-widerlegt-argumente-fuer-internet-zensur/

Ebenfalls bei Netzpolitik werden „die dreizehn Lügen der zensursula“ erklärt: >>> netzpolitik.org/2009/die-dreizehn-luegen-der-zensursula/

Und Don Dahlmann ordnet das ganze ein in die Systemkämpfe, die gerade von denen, die mit der Vernetzung und Transparenz durch das Internet leben und denen, die das Internet nur für ein weiteres Medium neben Büchern, Zeitungen und Fernsehen ist. >>> www.dondahlmann.de/?p=208

Und Horax schrieb neulich über Das Schweigen der SPD zur Netzzensur – der Text ist lesenswert, auch wenn Frau Zypris heute das Schweigen brach – in dem sie sich voll hinter alle Aktivitäten zu Netzsperren stellte. >>> horax.wordpress.com/2009/04/19/schweigen/

Mal sehen, wie das Thema auf dem Politcamp in 10 Tagen so thematisiert wird.

1 comment

Markus Albers hat mich für das Blog zu seinem Buch „Morgen komm ich später rein“ zu Coworking und zur Zukunft der Arbeit interviewt. Jetzt ist das Ergebnis Online – und hier kann es gelesen werden:

“Carsharing für Arbeitsplätze und eine neue Kultur von Kollaboration” (Teil 1)

“Wir müssen die Neuerfindung unseres Lebens selbst in die Hand nehmen” (Teil 2)

no comments

Viele interessante Leute getroffen, einige spannende Vorträge gehört, eine tolle re:publica 09 gehabt, vor lauter Treffen, Gesprächen und „nach der re:publica erledigen“ noch nicht dazu gekommen, drüber zu schreiben –  das war die re:publica in der letzten Woche für mich. In Kürze noch mal mehr dazu.

Aber hier schonmal das absolute Highlight: Der Vortrag von Cory Doctorow zum Leben mit dem Netz.

Ein großes Dankeschön ans Orga-Team rund um Spreeblick, newthinking und Netzpolitik.org!

no comments

Roland Reuß Heidelberger Professor für neuere deutsche Literaturwissenschaft hat den sogenannten „Heidelberger Appell – Für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte“ (man beachte auch die Pamphlete, die rechst oben auf der Website verlinkt sind) gestartet.  Und begibt sich damit auf einen Kreuzzug gegen OpenAccess – gegen den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen.

Was als einzelne Aktion ansich nicht besonders erwähnenswert wäre, da dieser Aufruf vor inhaltlichen Fehlern strotzt und munter Urheberrecht, Rechteverwertung, OpenAccess, Google/GoogleBooks etc in einen Topf wirf. Leider haben den Aufruf mittlerweile eine Menge Menschen unterschrieben oder positiv drüber berichtet, von denen man das nicht erwarten würde.

Bei der Taz z.B., deren Chefredakteurin Bascha Mika gleich selber unterschrieb (update: als Privatperson, sagt die taz), darf Rudolf Walther in seinen Texten zum Thema u.a. behaupten:

 Die Google-Piraterie und der „Open-acces“-Schwindel sind gefährlicher als die Piraterie entlang der somalischen Küste.

Matthias Spielkamp vom auch sonst sehr erwähnenswerten Projekt irights.info  hat in einem Essay für den Perlentaucher aufgeschrieben, was da gerade passiert und warum der Heidelberger Appell gefährlich ist. 

Mehr Hintergrundinfos gibt es bei Netzpolitik und bei Archivalia.

no comments