Markus Beckedahl von Netzpolitik hat ein Dokument online gestellt. Ein internes Memo zur Mitarbeiter-Rasterfahndung bei der Deutschen Bahn im Volltext, aus dem schon einige Journalisten zitiert hatten.
Daraufhin schickt die Bahn ihm eine Abmahnung, damit das Dokument von seiner Website verschwindet. Lustiger am selben Tag, an dem Mehdorns „Entschuldigungsbrief“ an die Bahnmitarbeiter öffentlich wird. Markus berichtet drüber, und in kürzester Zeit bricht eine Welle von Unterstützungstweets und Blogposts los.
Und wenige Stunden später gibt es eine Meldung bei Spiegel-Online-Eilmeldung, in der steht, dass Mehdorn die „Überprüfung“ aller Beschäftigen zugegeben hat – und mit der Meldung „Mehdorn lässt Blogger unter Druck setzen“. Damit hat die Dokumentenunterdrückungsaktion der Bahn dem unliebsamen Memo mehr Aufmerksamkeit beschert, als das ein einzelnes Politikblog alleine jemals geschafft hätte.
Und die Moral von der Geschichte? Unterschätze auch als Großkonzern die Social Networks nicht.
Die ganze Story und die überwältigende Welle der Hilfbereitschaft nach dem Hilferuf beschreibt Markus auf Netzpolitik.
Update: Julia Seeliger hat eine Facebook-Gruppe zum Thema gegründet, bei ihr gibt es auch ein Interview mit Markus. Und @mspro hat die Liste der Gründe für Mehdorns Rücktritt zusammengeschrieben.
Update2: Nachdem auch die Printmedien – bis hin zu einer taz-Titelseite – die Geschichte gebracht haben, hat die Bahn aufgegeben. Mehdorn hingegen ist immer noch im Amt.