re:publica 2012 Vorfreude

April 29th, 2012

Nächste Woche findet die mittlerweile sechste re:publica statt (wie die Zeit vergeht!). Für alle Vorfreude verweise ich der Einfachheit halber auf das Blogpost drüben bei @antischokke.Wir sehen uns in Berlin, vom 2. bis 4. Mai rund um die Station.

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Heute zufällig mal wieder auf Buckminster Fuller gestoßen und endlich die „Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde“ in gedruckter Form gekauft. Fuller hatte die geodesic domes bekannt gemacht und eine Menge interessanter Ideen zur Entwicklung der Welt, unter anderem hielt er Wissensaustausch für elementar. 1975 hat er eine „Everything I Know“ eine Reihe von Vorlesungen gehalten, die es gefilmt gibt. Und weil das Internet so toll ist, gibt es von den 42 Stunden Material auch einen komprimierten Zusammenschnitt. Den ich hier einbinden kann. Viel Spaß beim inspirieren lassen.

Nachtrag: Fuller hat von 1920 bis zu seinem Tod 1983 ein umfangreiches „Blog“ geführt, das er Dymaxion Chronofile nannte:

“If somebody kept a very accurate record of a human being, going through the era from the Gay’90’s, from a very different kind of world through the turn of the century–as far into the twentieth century as you might live. I decided to make myself a good case history of such a human being and it meant that I could not be judge of what was valid to put in or not. I must put everything in, so I started a very rigorous record.

(Leider entgegen Fullers Haltung nicht komplett frei zugänglich und nur nach Registrierung teilweise online einsehbar.)

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CC_Cheat_Sheet2

update 2015/2016: Welche der zahlreichen CC-Lizenzvarianten soll man denn benutzen? Die Antwort ist einfach: CC0 – oder zur Not CCBY (ab 4.0). Alle andere Lizenzarten führen zu größtmöglicher Verwirrung bei Nutzern und Anbietern und schränken Nachnutzungen sehr stark ein. Wenn man nicht möchte, dass Sachen nachgenutzt werden – einfach beim ganz normalen Copyright bleiben.

Für theoretische Erwägungen abgestufter Lizenzsysteme mögen die anderen Angebote von Creative Commons eine Rolle spielen, für eine praktische Nutzung im Netz-Link-Share-Remix-Zeitalter sind sie leider nicht geeignet.

Auch bei der CCBY-Variante ist zu beachten, dass schon die Nichtnennung des Links zur Lizenz eine Lizenzverletzung darstellt. Von Schwierigkeiten mit tatsächlich korrekter Attribution (weiterentwickelter) Arbeiten ganz abgesehen.

Damals, 2011: Erfreulicherweise werden CC-Lizenzen immer häufiger benutzt, um die einfache Weiternutzung von Werken zu ermöglichen. Leider sind unter den Möglichkeiten der Nutzung auch zwei Lizenzen, die keine Freien Lizenzen sind – die NC und die ND Lizenzen. Diese werden gerade von Einsteigern häufig benutzt, bergen aber durch ihre Bedingungen viele Stolpersteine für eine Nachnutzung von Werken, die unter diesen Lizenzen stehen. Deswegen sollte man auf die Anwendung von CC-NC (Nur nicht-kommerzielle Verwendung erlaubt)/CC-ND (Keine Bearbeitung erlaubt) verzichten. Bei CC-ND (Keine Bearbeitung erlaubt) die Unfreiheit der Weiternutzung auf den ersten Blick sichtbar ist, werden CC-NC-Lizenzen oft mit Freien Lizenzen verwechselt.

Ausführlich erklärt wird die Inkompatibilität von NC-Lizenzen bei freedomedefined.org (2005), kurz erklärt bei praegnanz.de (2008) und wissenschaftlich erläutert in einem neuen Artikel aus OpenScience-Kreisen (2011). Für die schnelle Antwort auf die Frage „Welche CC Lizenzen sind gleich nochmal Freie Lizenzen?“ hilft auch obiges Cheat-Sheet. Wikipedia nutzt übrigens CC-BY-SA – der Lizenztext dazu ist in der Fußzeile jeder Wikipedia-Seite zu finden. Vier Jahre später: Die mit „share alike“ verbundenen Nachnutzungseinschränkungen dürften in der Summe mehr Schaden als Nutzen gebracht haben. Das neueste Wikimedia-Projekt Wikidata nutzt CC0.

update: Wer sich ausführlicher mit den unschönen Nebenwirkungen von NC-Lizenzen beschäftigen möchte, findet in der Broschüre „Folgen, Risiken und Nebenwirkungen der Bedingung ’nicht-kommerziell – NC‚“ von Wikimedia Deutschland, iRights.info und Creative Commons  jede Menge Grundlageninfos.

Und mittlerweile weist auch Creative Commons im Lizenzauswahltool etwas deutlicher darauf hin, dass NC und ND keine Free Culture Lizenzen sind.

update 2: Und wem daran gelegen ist, dass die Nachnutzungshürde möglichst niedrig ist, der sollte sich am besten mit dem Einsatz von CC0 beschäftigen. Aktuellstes Beispiel: „Das Walter Museum goes CC0„.

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„Ein freies Internet ohne staatliche oder wirtschaftliche Eingriffe ist Garant für freien Meinungsaustausch weltweit und damit die direkte Ableitung des Rechts auf Meinungsfreiheit. Netzneutralität ist elementar für unsere Demokratie.“

Dank der Initiative von Björn Böhning und Malte Spitz wurde die Initiative Pro Netzneutralität gestartet. Zu den Erstunterzeichner „aus Parteien, Parlamenten, Journalismus, Medien- und Internetwirtschaft“ gehöre ich auch, auf pro-netzneutralitaet.de kann man ab sofort pro Netzneutralität mit unterzeichnen.

Netzneutralität ist der Schlüssel zur Wahrung des freien Internets, wie wir es heute haben.

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages definiert Netzneutralität so:

„Der Begriff Netzneutralität bezeichnet die neutrale Übermittlung von Daten im Internet, das bedeutet eine gleichberechtigte Übertragung aller Datenpakete unabhängig davon, woher diese stammen, welchen Inhalt sie haben oder welche Anwendungen die Pakete generiert haben.“

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Das alte Bild vom Internet als (virtuellen) Ort, an den man geht. (Hier im DHM Berlin, insofern passt das schon wieder.)

Aus Anlass der nächsten Sitzung der #eidg – Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft (die IMHO besser „Enquete-Kommission digital vernetzte Gesellschaft“ hieße) heute ein paar Links, die zum Thema Zukunft der (Netz-)Gesellschaft auf meinen Radarschirm auftauchen.

http://collaboratory.de/ – Der von Google initiierte Expertenkreis zur Erarbeitung von „Lösungsansätzen zu gesellschaftlichen Fragen rund um das Internet“ hat gerade einen sehr interessanten Bericht zu „Innovationskultur in der digitalen Gesellschaft“ veröffentlicht. (Disclosure: Mit 12 der Leute von der Expertenliste hab ich mehr oder weniger engen Kontakt. 😉 )

http://blog.stecki.de/archives/207-Lasst-uns-ueber-die-wirklichen-Probleme-reden.html – Malte Steckmeister (von dem auch die Materialsammlung zu Perspektiven deutscher Netzpolitik kommt), fordert in einem guten Beitrag, dass Politik sich weniger mit Rückzugsgefechten beschäftigen solle, sondern mit der Zukunft, in der es nicht mehr um einzelne datensammelnde Unternehmen geht, sondern jeder einzelne mit seinem Device mehr oder weniger automatisch zur Echtzeitdatensammlung beiträgt.

http://hackr.de/2010/07/01/5-jahre-livehackr – Sehr guter Rück- und Vorblick, was gerade mit dem Netz passiert. Unbedingt lesen, auch wenn sehr lang.

http://msc.haz.de/2010/07/texperiment-der-7-tag-uber-kommunikation-im-jahr-2010/ – Der Journalist Marcus Schwarze lädt ein zum Texperiment: “der 7. tag” über Kommunikation im Jahr 2010 – gemeinsam eine Wochendbeilage erstellen, in der Zeitungslesern verständlich gemacht werden soll, was gerade passiert.

http://www.zeit.de/digital/internet/2010-06/padeluun-netzpolitik – padeluun, der zu CL-Netz-Zeiten meine ersten Schritte ins Netz mitgeprägt hat, fordert in einem klugen Zeitinterview „Wir brauchen Moderatoren, nicht Regierende“. Predige ich ja auch schon seit Jahren.

http://www.sueddeutsche.de/digital/zukunft-des-internets-orwell-huxley-utopien-1.967265 – Interessantes Interview mit John Naughton, der das letztens hier schon erwähnte „The internet: Everything you ever need to know“ geschrieben hat.

http://www.trendtag.de/blog/trendburo-go-smart-studie/ – Trendbüro und TNS Infratest haben für die Otto Group und Google eine Studie zum mobilen Einkaufen 2012 erstellt, die „Always-on“ zu „Always-in-Touch“ erweitert.

http://www.webecologyproject.org/2010/07/presenting-140kit – Wer soziale Interaktionen untersuchen will, das 140Kit bietet „An Open, Extensible Research Platform for Twitter“.

http://www.bundestag.de/internetenquete/ dokumentation/2010/20100705/index.jsp – Die Materialien zur 4. Sitzung der eingangs erwähnten #eidg, die am 5.7. als öffentliche Anhörung stattfindet.

BTW Ich hab neulich mal angefangen, eine Skizze für eine Grafik zu entwerfen, die versucht, den Wandeln vom alten, aber in Politik und Verwaltung vorherrschendem Internetbild als etwas, was man von einem Computer mit einem Webbrowser aufruft hin zu einem Verständnis einer digitalen rund um vernetzten Welt darzustellen. Anregungen gerne willkommen: http://t.sebaso.net/post/722332656/das-ist-eine-erste-skizze-um-den-unterschied

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